Meine Geschichte
Aufgewachsen in der ostwestfälischen Provinz, träumte ich schon als Kind von der großen, weiten Welt. Und im Verlauf der Pubertät, von diesen unglaublichen Städten, Musikkonzerten und Kinos, die nur darauf zu warten schienen, dass ich sie endlich besuchte...
Ich war eine Träumerin, ein Bücherwurm, eine Draußenspielerin und Bandenbilderin. Eine Messdienerin und Halbwaise. Sowieso Tochter, Schwester, Schwägerin, Cousine, Nichte. Aber auch Klassensprecherin, Freundin, Friedensbewegte, Kanutin, Kölnerin, Studentin, Arbeitnehmerin, Verliebte, Entliebte, Feministin, Mieterin, WG-Bewohnerin, studentische Hilfskraft, Ehefrau, Patientin, Tutorin, Schwiegertochter, Rucksack-Touristin, Kollegin, Erbin, Tante, Patentante, Mutter, Eigentümerin, Bonnerin, Vermieterin, Elternrätin, Doktorandin, Nachbarin und Klassenpflegschaftsvorsitzende.
Eine Menge Rollen, die ich im Laufe meines Lebens ausgefüllt habe. Bestimmt habe ich dabei noch ein paar vergessen. In all diesen Zusammenhängen durfte ich viele unterschiedliche Erfahrungen machen.
Einerseits ist meine persönliche Schatzkiste angefüllt mit Erinnerungen an großartige Begegnungen und die Gemeinschaft lieber Menschen, an wunderbare Freundschaften und wichtige Beziehungen, sie ist voll von tiefen Erkenntnissen und gelingender Kommunikation.
Aber wo viel Licht ist, ist leider auch viel Schatten. In fast allen Bereichen habe ich Konflikte gesehen oder erlebt, in der Familie, in der Nachbarschaft, unter Freund:innen, in der Schule, im Job, als Paar. Manchmal ging es um vermeintliche Kleinigkeiten, manchmal um Wichtiges. Es gab offene Konfrontationen, mysteriöse Spannungen, endlose Debatten, eisiges Schweigen, zugeschlagene Türen, Kontaktabbrüche, auch menschliche Abgründe, hidden agendas und Dramen aller Art.
Meine Leidenschaft für Mediation erwachte früh. Als klassische Babyboomerin aus „Bullerbü“ war ich gewohnt, mit ziemlich vielen Kindern und ohne Erwachsene draußen zu spielen. Natürlich gab es Konflikte wegen allem Möglichen, die wir aber selbst lösen durften und mussten. Gestählt in meinem Gerechtigkeitsempfinden an drei großen Brüdern wurde ich häufig gebeten, im Streit zu vermitteln und das tat ich gern.
Als Klassensprecherin, in der Clique, später als Studentin in der WG, überall gab es Anlässe, Kooperation und Konsens zu verbreiten, um Frieden und Freundschaften zu erhalten oder wieder neu zu ermöglichen. Aber stärker noch als alle Streitschlichtungsaktivitäten meiner Jugend waren es vor allem meine eigenen vier Kinder, die mich auf meine jetzige Tätigkeit als Mediatorin und Coach vorbereitet haben. Jede Menge Konfliktanlässe, jede Menge Möglichkeiten für Potential- und Team-Coaching … :D
Neben peace & love ist persönliche Autonomie für mich ein hoher Wert. Angetrieben von Goethes "Werde, die du bist" bin ich seit Jugendtagen mir selbst auf der Spur.
Ich habe gegen alle Widerstände nach Neigung studiert, aus Liebe geheiratet und vier Kinder bekommen ... Es waren gute Jahre. Natürlich bin ich auf meinem Weg einigen Hindernissen begegnet, habe Täler durchschritten und Berge erklommen ...
Was immer da war, war Neugier und eine große Lust auf Leben, auf andere Menschen, andere Zeiten, andere Länder und ein bestimmter Anspruch auf Lebensintensität. Den erfüllt NLP aufs Feinste. Mir eröffnet sich gerade eine neue Welt, es fühlt sich an wie gelebte Philosophie ... Das Leben ist kurz und Ich bin fasziniert von Mediation und NLP, vor allem von deren pragmatischen Möglichkeiten.
Was sich damit alles anstellen lässt ...
Und da ist er jetzt, der Zeitpunkt, alle Kinder sind versorgt und erfolgreich auf ihren Wegen. Der Weg ist frei, um zu tun, was ich so gerne tue…
Natürlich, auch endlich Zeit für Bücher. Mein alter Plan, die Doktorarbeit über Frauengeschichte Köln/Bonn fertig zu schreiben, ist immer noch ein guter Plan. Den setze ich auch bestimmt noch um.
Aber vorher lockt noch einmal das Leben…
Ich mag Menschen und helfe anderen gern mit meinem Wissen und meiner Lebenserfahrung weiter.
Ich baue gerne Brücken, zwischen Menschen und auch zwischen Persönlichkeitsanteilen :D. Ich freue mich darüber, wie wenig man im Leben wirklich planen kann. Es kommt sowieso meistens anders, als man denkt. Flexibilität ist geboten und nichts Negatives, im Gegenteil. Es zwingt zum Wachstum. Gibt es ein besseres Indiz für Leben in einem System?
Auf einmal ist soviel möglich.
Auch nach Durchschreiten des ein oder anderen tiefen Tals bin ich froh, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist. J. W. von Goethe sagt, auch mit den Steinen, die andere einem in den Weg legen, lässt sich etwas Schönes bauen.
Recht hat er.
Und mit NLP erst …
Hach.